Spicknadel

Spicknadel
spicken:
Das von dem unter Speck behandelten Substantiv abgeleitete Verb mhd. spicken, mnd. specken, niederl. spekken bedeutet im eigentlichen Sinn »mageres Fleisch mit Speckstreifen bestecken« (dazu Spicknadel, 16. Jh.), im älteren Nhd. auch »Speisen mit Füllung versehen«. Man spricht daher übertragen von einer gespickten (gut gefüllten) Brieftasche und gebraucht »spicken« auch für »bestechen« (17. Jh.).
In der Bedeutung »eine Rede oder schriftliche Arbeit mit Zitaten schmücken« wird »spicken« schon frühnhd. bildlich gebraucht. Ein Plagiator (der sich »mit fremden Federn schmückt«) wird im 17. Jh. als »Spicker« bezeichnet. Das Schülerwort spicken »heimlich abgucken, abschreiben« (Anfang des 18. Jh.s bezeugt, ähnlich schon im 17. Jh. »nachspicken«) kann von hier ausgegangen sein, es kann aber auch eine Intensivbildung zu dem unter spähen behandelten Verb sein.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Spicknadel — Spicknadel, s.u. Spicken …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Spicknadel — Spicknadel, eine Nadel mit zweimal gespaltenem Kopf, dient zum Einziehen von Speckstreifen in Braten (Spicken) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Spicknadel — Spịck|na|del 〈f. 21〉 dicke Nadel zum Einziehen der Speckstreifen ins Fleisch beim Spicken ● den Hasen mit der Spicknadel bearbeiten * * * Spịck|na|del, die [zu ↑ spicken (1)]: mit aufklappbarer Öse versehener nadelartiger Gegenstand, mit dem… …   Universal-Lexikon

  • Spicknadel, die — Die Spicknadel, plur. die n, in den Küchen, eine stählerne spitzige, an dem einen Ende aber hohle und offene Nadel, den länglich geschnittenen Speck damit durch die Oberfläche des Fleisches zu ziehen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Spicknadel — Specknol (de) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Spicknadel — Spịck|na|del …   Die deutsche Rechtschreibung

  • spicken — abschreiben; abgucken; mogeln; schummeln; spinxen (umgangssprachlich); kiebitzen; vollpropfen (umgangssprachlich); vollstopfen; zumüllen ( …   Universal-Lexikon

  • Spicken — Unterschleif * * * spi|cken [ ʃpɪkn̩] <tr.; hat: 1. (von bestimmtem, zum Braten vorgesehenem Fleisch) mit Streifen von Speck versehen: sie spickte den Hasenrücken vor dem Braten. 2. reichlich versehen (mit etwas): er spickte seine Rede mit… …   Universal-Lexikon

  • Bigarrieren — Beim Spicken, auch Bigarrieren oder Lardieren genannt, wird mageres Fleisch, besonders von Rind (Sauerbraten, Rinderfilet), Wild und Wildgeflügel, mit Streifen von frischem („grünem“), selten geräuchertem fettem Speck durchzogen, um das… …   Deutsch Wikipedia

  • Küche — Als Küche wird ein Raum innerhalb einer Wohnung, einer gastronomischen Einrichtung oder einer Einrichtung zur Gemeinschaftsverpflegung bezeichnet, der vorwiegend zur Zubereitung und teilweise zur Lagerung von Speisen genutzt wird. Neben ihrer… …   Deutsch Wikipedia

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